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L P D – Über die Perspektiven des Schweinefleischsektors vor dem Hintergrund neuer För-dermöglichkeiten berichtete Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut im Veredelungsausschuss des Landvolks Niedersachsen. Nach Dellen im Absatz stieg die wertmäßige Fleischnachfrage im Jahr 2023 wieder an; bei Fleischersatzprodukten ist der zwischenzeitlich zu beobachtende Nachfrageanstieg hingegen wieder abgeebbt.

„Diese Produkte werden von der Öffentlichkeit zunehmend kritisch hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe hinterfragt“, sagte Efken. Auffallend sei, dass die Discounter im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mittlerweile Artikel und Qualitäten der sogenannten Vollsortimenter wie Steaks und andere exklusive Fleischartikel übernehmen. Bei den Discountern ist dadurch zwar die nachgefragte Menge rückläufig, der Wert aber gestiegen. Zu beklagen sei, dass der Anteil der Fleischerfachgeschäfte weiter deutlich zurückgehe.

Der EU-Schweinefleischmarkt wird vor allem durch globale Entwicklungen beeinflusst. In den vergangenen zehn Jahren sind die schweinehaltenden Betriebe in Deutschland um 50 Prozent zurückgegangen, der Schweinebestand um 20 Prozent. Zwar war der Rückgang in den letzten drei Jahren am stärksten, doch im Vergleich zu den anderen Bundesländern war dieser in Niedersachsen am geringsten, so Efken. Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung im Geflügelbereich regte Efken an, Integrationsmodelle im Schweinebereich zu überlegen. Als Beispiel nannte er die Schweineproduktion in Spanien, wo sehr stark auf Integrationssysteme gesetzt werde. Im Ausschuss war man sich einig, dass sich aufgrund der nicht vergleichbaren Biologie bei Vögeln und Säugetieren solche Integrationssysteme aus dem Geflügelbereich nicht eins zu eins auf den Schweinebereich übertragen lassen.

„Die Tierhalter stehen vor einer schwierigen Entscheidung, und eindeutige Empfehlungen sind angesichts der politischen Unsicherheiten nicht einfach“, fasste der Vorsitzende des Arbeitskreises Sauenhaltung, Enno Garbade, die Diskussion zusammen. „In jedem Falle ist es für die weitere Transformation der Tierhaltung essenziell, dass die Hürden aus dem Genehmigungsrecht beseitigt werden, damit eine größere Anzahl von Tierwohlställen über-haupt gebaut oder umgebaut werden kann“, ergänzte Ausschussvorsitzender Jörn Ehlers. Sonst werde es in Deutschland keine Transformation und Weiterentwicklung der Tierhaltung im nennenswerten Umfang geben. „Die Produktion wird ins Ausland abwandern, und die Erzeugnisse werden günstig importiert werden“, mahnte Ehlers. Die laufende Förderung könnte dann nur von wenigen Betrieben in Anspruch genommen werden, würde aber diesen Betrieben durch vermutlich sinkende Einkaufspreise des LEH am Ende auch nicht weiterhelfen und möglicherweise deren Existenz gefährden. (LPD 32/2024)

Sonja Markgraf

Pressesprecherin

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